Mein „Steckenpferd“
Seit 20 Jahren arbeite ich frei mit Pferden. Aus meiner Sicht ist es die ehrlichste, authentischste und natürlichste Art mit Pferden zu kommunizieren. Wann immer es mir möglich ist, arbeite ich als erstes frei mit dem Pferd.
Grade Pferdebesitzer, die in der Bodenarbeit (oder auch generell im Umgang mit Pferden) noch unerfahren und unsicher sind, profitieren sehr von der Freiarbeit. Hier können Mensch und Pferd im wahrsten Sinne „ungebunden “ miteinander agieren und ihre Körpersprache verstehen lernen.
Anfänglich habe ich beim Gedanken an das ,was ich mit Pferden und ihren Menschen tue ein wenig mit dem Begriff „Arbeit“ gehadert. Doch nachdem ich die Definition des Wortes nachgeschlagen habe (Schaffen, Tätigsein, das Beschäftigtsein mit etwas, mit jemandem), veränderte sich meine Haltung dazu.
Heute verwende ich den Begriff gerne und bewußt und möchte an dieser Stelle mein Verständnis von Freiarbeit erläutern.
Daß sich Pferd und Mensch hier frei von jeglicher Zäumung in einem sicher arrondierten Areal bewegen, ist zu erwarten.
Wirklich spannend und dann auch erst wirklich FREILASSEND wird es allerdings erst, wenn sich mithilfe meiner Anleitung die Erwartungen aneinander offenbaren, verändern oder gar auflösen.
Wenn im Verlauf der Übungen klar wird, welche Qualitäten ich erst selbst in mir und für mich entwickeln muss, bevor ich sie von meinem Pferd verlangen darf.
Liebe, Wertschätzung, Achtung, Authentizität – Alles da?
Während der Freiarbeit werden wir all diesen Themen und noch vielen weiteren begegnen, und bereits nach wenigen Übungen wird klar, warum das Pferd
- sich nicht entspannt führen läßt
- nicht zwanglos / losgelassen an der Longe läuft
- unter dem Reiter nicht entspannt
- nicht alleine ins Gelände geht
- aggressiv oder überängstlich reagiert
um hier nur die häufigsten Probleme zu nennen.
